In der Nacht zum 8. Oktober verstarb der Pixelprojektfotograf Wolfgang Quickels im Alter von 62 Jahren nach schwerer Krankheit.
Wolfgang wurde 1952 in Herne geboren und lebte hier bis zu seinem Tod. Nach einem Kunst- und Wirtschaftswissenschaftlichen Studium an der Universität Dortmund begann er 1977 als freier Mitarbeiter bei der Ostvestredaktion der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung und absolvierte dann 1980 ein Volontariat bei der WAZ, wo er seit 1980 als Bildredakteur arbeitete.
Ab 1985 arbeitete er dann in der Lokalredaktion Herten und ab 2007 in der Lokalredaktion Herne/Wanne-Eickel. 2006 wurde er in das Pixelprojekt_Ruhrgebiet mit der Serie „Erst stirbt die Zeche, dann die Stadt“ aufgenommen.
Von 1987–1997 verfolgte Wolfgang das Schicksal der Zeche Ewald in Herten, das schließlich mit ihrer Schließung endete. Gemeinsam mit der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur und dem Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher hatten wir 2006 eine 16-seitige Dokumentation zu der Arbeit herausgegeben. In den folgenden Jahren nahmen wir dann die Fotoserien: „Hafthaus Herne“, „Im Tal der Ruhr“, „Brockenhaus Herne“ und zuletzt die Bildserie „Neu für alt – Die Geschichte der Hoheward Siedlung“ in das Pixelprojekt_Ruhrgebiet auf. Diese Serie ist noch bis zum 8. November in der Ausstellung der Neuaufnahmen im Wissenschaftspark Gelsenkirchen zu sehen. Zu seinen wichtigsten Buchprojekten zählen „Es war, es wird“ und „Auf Crange“.
Wolfgang erhielt 1987 den 1.Preis beim Fotowettbewerb mit dem Thema: ”Heute schon gelebt?” des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtverbandes und 2000 den 2. Preis beim Fotowettbewerb der Emscher Lippe Agentur mit dem Thema: ”Welche Farbe hat der Strom?”
2010 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Carola und mit Günter Mydlak die „halloherne“ Unternehmens-Gesellschaft.
Wolfgang ist immer seiner Heimatstadt und Region verbunden geblieben und hat hier auch seine Themen aus großer Nähe und Empathie gefunden. Sein Stil war – als klassischer Zeitungsfotograf – eher schwarzweiß und journalistisch als farbig und schrill.
Immer hatte er ein freundliches Wort und immer ein Lachen auf den Lippen. Mit diesem Lachen werde ich ihn in Erinnerung behalten.
Wir werden ihn vermissen!
Text: Peter Liedtke