Das sind die zentralen SÀtze, die ich euch mit meinem ersten Artikel nach der langen ruhr.speak-Pause gerne mitteilen möchte und verbunden damit: Macht wieder mit bei Pixelprojekt_Ruhrgebiet, der digitalen Sammlung fotografischer Positionen als regionalem GedÀchtnis!
Bewerbungen sind online bis zum 30. April des Jahres möglich. Und wir machen dieses Jahr nicht nur eine Ausstellung der Neuaufnahmen – wie gehabt im Wissenschaftspark Gelsenkirchen – sondern produzieren auch wieder einen Katalog.
Bis Ende 2018 war es lange nicht klar, ob es eine Zukunft fĂŒr das Pixelprojekt_Ruhrgebiet geben wĂŒrde. Damit verbunden war auch die Zukunft unseres redaktionellen Blogs ruhr.speak mehr als ungewiss. Am 31. Dezember 2017 hatte Martina Kötters, die jetzt die Redaktionsleitung ĂŒbernehmen wird, unseren letzten Artikel veröffentlicht: âFotografie als Waffeâ ĂŒber ein Buch des politischen Fotografiestrategen Roland GĂŒnter, der zugleich viele Jahre Jurymitglied von Pixelprojekt_Ruhrgebiet war.
Auf Grund ausbleibender Fördermittel hatte ich dem Projekt noch Zeit bis zum 31. Dezember 2018 gegeben und die meisten Arbeiten auf ehrenamtliche Beine gestellt. Auf vieles Sinnvolles und Lieb-gewonnenes mussten wir verzichten. GrundsÀtzlich hatte das Projekt bei vielen Menschen und Institutionen ein gutes Standing.
Aber es gab auch andere, die den Sinn und Zweck des Projektes in Zweifel zogen. WĂ€hrend Fotograf*innen ja eher Arbeit, die in der Vergangenheit entstanden ist, fĂŒr gröĂere Langzeitprojekte nutzen, arbeiten andere Kunstsparten eher fĂŒr den Moment. Und ist beispielsweise eine Theaterproduktion aufgefĂŒhrt, arbeitet man an der nĂ€chsten und/oder ĂŒbernĂ€chsten. Das Vergangene ist dabei nahezu wertlos.
Fotografie tickt da anders und Pixelprojekt_Ruhrgebiet als regionales fotografisches GedĂ€chtnis sowieso. Und auch wenn Fotografie zunehmend zum Leitmedium in der Kunst und genauso zum zentralen Kommunikationsinstrument einer jĂŒngeren Generation geworden ist (instagram vor facebook), begegnet man ihr hĂ€ufig mit Missachtung.
Fotografieren kann ja angeblich jeder. Steckt darin nicht eine ungeheure AnmaĂung und visueller Analphabetismus? Sollten nicht eher LehrplĂ€ne an Schulen um ein Fachunterricht in Medienkompetenz und ĂŒber das Lesen und Denken mit Bildern aufgenommen werden?
Ich glaube, da waren wir in den 1970er Jahren schon weiter.
Doch in die umittelbare Zukunft geblickt:
Eine wichtige Stiftung â die Brost-Stiftung (eine Stiftung, die nach dem letzten Willen von Anneliese Brost als einer der gröĂten EigentĂŒmerinnen des WAZ Konzerns gegrĂŒndet wurde, um unter anderem Kunst und Kultur sowie Jugend-und Altenhilfe im Ruhrgebiet zu fördern), LVR Industriemuseum, das Ruhr Museum und der Regionalverband Ruhr ĂŒbernahmen zusĂ€tzliche Verantwortung fĂŒr die beiden kommenden Jahre und boten dem Projekt die Möglichkeit, sich weiter zu entfalten. Nach einer Struktur der Verstetigung soll in dieser Zeit gesucht werden.
Das sind ja mal Aussichten â nicht nur fĂŒr das Projekt, sondern auch fĂŒr die Ruhrgebietsfotografie.
Aber wir wollen die Zeit nicht nur fĂŒr die Suche nach neuen Strukturen suchen, sondern auch an einer Konzeption fĂŒr einen Relaunch unserer Website als zentralem Instrument unserer unvergleichbaren Sammlung.
Dazu soll es in diesem Jahr zwei offene Workshops mit Barcamp-Charakter geben, in welchem alle, die sich fĂŒr das Projekt interessieren in den Ideenfindungsprozess eingebunden werden sollen. Die Seite hat es nötig.
Entwickelt wurde die Website 2002 und damals waren Computerbildschirme 14 – 15 Zoll groĂ. Technisch steht die Seite kurz vor dem Zusammenbruch. Der Look anderer Seiten hat sich stark verĂ€ndert, aber soll man sich dem wirklich anpassen oder ist die recht klare Struktur der Seite nicht doch eher richtig?
Was tut man gegen Datendiebstahl â obwohl wir wissen, dass man nahezu jeden Inhalt von allen Seiten herunterladen kann. Was wĂ€re als Neuerung wĂŒnschenswert und worauf kann man verzichten?
Ich bin gespannt auf den Prozess und freue mich darauf, das nicht alleine entwickeln zu mĂŒssen.
Ja, und wie gesagt: auch der ruhr.speak-Blog geht weiter. Neben Martina Kötters die auch wieder ihre Sparte âDrei Fragen an …â ĂŒbernehmen wird und Hartmut BĂŒhler, der Ausstellungen besprechen wird und mir selbst, der ich weiterhin Tipps geben werde und fĂŒr den Ausstellungskalender verantwortlich bin, wird als âNeueâ Sandra Jureck regelmĂ€Ăig BeitrĂ€ge zum Thema Instagram veröffentlichen und als âNeuerâ tingelt Haiko Hebig (als Fotograf mit fĂŒnf Serien im Pixelprojekt vertreten) durch Industrieregionen und die Fotografie und kommentiert Bemerkenswertes.
Sprich das Format und unsere Idee davon ist noch recht offen und wird sich mit seinen BeitrÀgen schÀrfen.
Und nun zu meine wenigen Tipps.
Besucht die Ausstellung âSchicht im Schacht â Leben ohne Kohleâ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Die Ausstellung ist bis zum 20. April verlĂ€ngert.
www.wipage.de
Besucht die Ausstellung des Pixelprojektfotografen Michael Wolf im Quadrat in Bottrop. Die Eröffnung ist am 24. Februar um 11:30 Uhr und lÀuft bis zum 19.Mai des Jahres.
www.bottrop.de
Besucht die Ausstellung âStoffwechsel. Die Ruhrchemie in der Fotografieâ bis zum 24. Februar in der Ludwig Galerie Schloss Oberhauen und bis zum 17. MĂ€rz im LVR Industriemuseum (Peter-Behrens-Bau in Oberhausen).
Die Ausstellung wurde kuratiert von Pixelprojektfotograf Rainer Schlautmann.
www.ludwiggalerie.de
www.industriemuseum.lvr.de
Und freut euch auf den FrĂŒhling!